Beyond the Troubles

Raum 5, Berlin, Germany

21 January - 19 February 2005



House II, Edenderry, Portadown, C-type print,126.5cms x 160cms, 2000



Der Friedensprozess in Nordirland hat bislang zu keinem gesicherten Frieden geführt, blieb jedoch nicht ohne Auswirkungen auf die Praxis (nord)irischer Künstler, deren Arbeiten ohnehin schon lange über die sog. "Troubles" hinausweisen.
raum5 zeigt neue Arbeiten von drei Künstlern, die sich bereits weit über (Nord)Irland hinaus einen Namen gemacht haben.

Victor Sloan (geb. in Dungannon, lebt in Portadown, Co. Armagh, Nordirland) lenkt mit seinen im Jahre 2000 entstandenen Fotos der „Portadown-Serie“, die an Gemälde abstrakter Expressionisten erinnern, den Betrachterblick auf Details, auf die Spuren der gewaltsamen Auseinandersetzungen, die seinen Wohnort Portadown in den vergangenen Jahren einmal jährlich weltweit in die Schlagzeilen geraten ließen. Indem er das Spektakel ignoriert und sich auf dessen Residuen konzentriert, schafft er eine gewisse Distanz zu den realen Ereignissen in Portadown, zwingt die Betrachter, genau hinzusehen, Übersehenes, Marginales wahrzunehmen.
In seinem 28minütigen Videofilm „walk“ finden sich die Mitglieder des protestantischen Oranierordens gespiegelt, sie marschieren und spazieren in Zeitlupentempo aufeinander zu, nur um auf einer Mittelachse zu verschmelzen, sich in den Himmel zu verflüchtigen.

Micky Donnelly (geb. in Belfast, lebt in Mountemellick, Co.Laois, Irland) hat schon immer Archetypen und Ikonen aus Natur wie aus Kultur ins Bild gerückt, um deren Ambiguität und Mehrfachkodierung hervor zu heben. In seinen jüngsten kleinformatigen Gemälden spielt er mit organischen Formen sowie mit zufälligen, etwa aus Rorschach-Tests bekannten Elementen und verweist auf Muster des Wachstums wie des Verfalls, auf Zufall und Struktur, Symmetrie und Asymmetrie, Oberfläche und Tiefe.

John Byrne (geb. in Belfast, lebt in Dublin) hat im vergangenen Jahr in Dublin, Belfast und Cork für einen Videofilm Passanten auf der Straße, Oraniern während ihres Marsches, Anhängern des gälischen Fußballs, Immigranten sowie auch dem irischen Premier Bertie Ahern die Frage gestellt: „Would you die for Ireland?“ Die unterschiedlichen Antworten fügen sich zu einer absurden Debatte einer in einen nationalistischen Diskurs eingebetteten Fragestellung.
In Irland ist dieser Diskurs noch immer einer der noch nicht vollendeten Einheit des Landes. Zur Ausstellung erscheint jeweils eine Edition vonVictor Sloan und John Byrne.

Quelle: Die Veranstalter

Datum: 21. Januar bis 19. Februar 2005

Öffnungszeiten: Mi – Fr von 14 – 19 Uhr Sa von 13 – 17 Uhr

Ort: raum5 Galerie, Robert Dämmig, Torstraße 173, 10115 Berlin

Tel: 030 939 58 748, 
info@raum5-berlin.de




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Victor Sloan can be contacted at: mail@victorsloan.com